Das Beutensystem, der Bienenstock, indem ich Polly untergebracht habe nennt sich Bienenkiste. Ich habe den ganzen Winter, bevor Polly zu mir kam, damit verbracht alles was ich kriegen konnte über Bienen zu lesen, zu hören und anzuschauen. Unter anderem auch welche verschiedene Arten von Beuten es gibt und wie sie sich unterscheiden.
Bevor ich die Bienenkiste entdeckt hatte war die Topbar-Hive mein Favorit. Mir geht es beim Bienenhalten nicht vorrangig um den Honig. Ich habe auch sehr viele Wildbienen, sogenannte Solitärbienen, weil sie keine Völker bilden. Es hat mir immer Spaß gemacht den Bienen bei ihrer Arbeit zu zu schauen. Sie wirken auf mich beruhigend und sind ein guter Ausgleich zu meinem stressigen Alltag. Deshalb wollte ich ein System haben, wo die Bienen möglichst natürlich leben können und welches wenig Arbeit für mich mit sich bringt.
Unter diesen Bedingungen hatte die Bienenkiste die meisten Pluspunkte. Sie ist einfach, die Bienen bauen wie Sie möchten und man kann trotzdem Honig ernten. Der Verein Melifera hat das Projekt Bienenkiste ins Leben gerufen, als Einstieg für Jungimker oder einfach als System für Leute, die ohne viel Aufwand Bienen halten möchten.
Die Bienenkiste hat ein uraltes Vorbild, den sogenannten Krainer Bauernstock. Man findet nicht viel Informationen über diese alte Bienenbeute. Doch als ich Anfang September in Feucht im Imkermuseum war habe ich tatsächlich jede Menge dieser alten Exemplare bewundern dürfen. Man hat Sie vor allem in Kärnten und Slovenien verwendet. Und Sie sind weniger als halb so groß wie die heutige Bienenkiste. Aber das Prinzip ist fast das gleiche.
Sie sind wunderschön bemalt gewesen. Vor allem die Bemalung der Stirnbretter war eine eigene Kunstform in Slovenien. Durch diese kleine Behausung sind die Völker öfter geschwärmt und man hatte deshalb sehr viele dieser kleinen Kisten die man einfach stapeln konnte. Den Honig hat man oft erst im Frühjahr geerntet. Man hat das genommen was die Bienen über den Winter nicht gebraucht haben. Eine sehr sympathische Betriebsweise, die wir heute wegen den Varroabehandlungen nicht mehr durchführen können. Der Honig wäre von den Behandlungsmitteln, meist organische Säuren, belastet bzw. verfälscht. Doch das ändert sich vielleicht auch wieder. Aber das erzähle ich in einem anderen Beitrag.