Inzwischen ist es schon längere Zeit recht warm und ich bin guter Hoffnung, dass wir dieses Jahr wieder einen frühen Frühling bekommen, auch wenn mir das auf der anderen Seite ein ungutes Gefühl macht, weil es sich nicht richtig anfühlt.
Auf jeden Fall wird es Zeit die Insektenhotels aufzuhängen, weil die Cousinen und Cousins von Polly dann sicher auch bald aus Ihren Röhrchen kommen. Ich habe die Hotels schon einige Jahre. Das erste hat mir ein Freund zum Geburtstag geschenkt und tatsächlich haben im zweiten Jahr einige Mauerbienen Ihre Brut in die Röhrchen gelegt.
Seit dem sind es immer mehr geworden und ich habe noch selbst Hotels dazu gekauft. Inzwischen verschenke ich sogar voll besetzte Hotels an Freunde. Denn es ist immer ein schönes Schauspiel den Mauerbienen bei ihrem fleißigen Treiben zu zu schauen und es ist ein schönes Geschenk an Freunde die das zu schätzen wissen.
Es ist auch die einfachste Methode Bienen zu halten. Solitärbienen brauchen keinerlei Pflege. Ich habe mir nur angewöhnt die Hotels im Winter umzudrehen, damit sie nicht von Vögeln ausgeräubert werden. Inzwischen denke ich, dass auch die Vögel sich freuen wenn Sie eine dicke Biene im Winter zu essen bekommen. Sie erwischen ja nur die fordersten. Außer es kommt der Specht, der kann das ganze Hotel zerstören, wie es meinem Freund passiert ist.
So ist eben die Natur. Ich denke, auch nachdem ich viel über Bienen gelernt habe und es selbst mit Polly erfahren habe, dass ein Ökosystem ein für uns wahrscheinlich nie in seiner Gänze begreifbaren Zusammenhang hat. Sobald man darin eingreift, ist man gezwungen immer weiter einzugreifen und in dieser Spirale befinden wir uns.
Die Mauerbienen waren eigentlich der Grund, warum ich mir Honigbienen angeschafft habe. Es ist eine Freude den pelzigen Bienchen bei Ihrer Arbeit zu zu schauen und wie fleißig eine einzige Biene die Röhrechen mit Pollen befüllt und Eier hineinlegt. Nach ihrer kurzen Lebenszeit von ca. 6 Wochen sterben die Mauerbienen und überlassen ihre Kinder ihrem Schicksal in den mit Lehm verschlossenen Röhrchen. Erst im nächsten Frühjahr erwachen diese scheinbar wieder zum Leben und das Schauspiel beginnt von vorne.