Inzwischen hat Polly schon ganz gut zugelegt. Die Waben sind an einer Seite schon fast am Trennschied angelangt, das ist das Brett, das den Brutraum vom Honigraum trennt. Im nächsten Jahr ist Polly dann hoffentlich so stark, dass sie den Honigraum auch ausbauen kann und viel Honig einlagert.
Jetzt bin ich erst einmal zufrieden, wenn sie stark genug wird um sich über den Winter warm zu halten und genug Honig für den Winter in Ihren Waben hat.
Die Waben sind wahre Wunderwerke und multifunktional. Polly zieht darin Ihre Brut groß, lagert Pollen und Honig ein als Vorrat und nutzt die Waben aber auch als Stocktelefon. Die Waben haben nämlich durch ihre Bauart und das Gerüst das sich darüber zieht eine Resonanzfrequenz, die mit den Frequenzen des Biens übereinstimmt.
Wenn eine Biene von ihrem Flug zurück kommt und Ihren Schwänzeltanz auf der Wabe aufführt, so bekommen das auch die Bienen mit, die zwei Waben weiter sitzen und können wenn Sie wollen schnell hinlaufen und sich erzählen lassen wo es den besten Honig gibt. Polly ist nie still. Wenn man mit dem Ohr an die Kiste geht oder ein Stethoskop dranhält hört man ein ununterbrochenes Summen und surren. Wenn man gegen die Kiste klopft braust Polly laut auf, damit alle gewarnt sind. Es könnte ja ein Angreifer sein, der Ihr etwas rauben will.
Es gibt dazu sehr interessante Untersuchungen von Jürgen Tautz, einem Professor aus Würzburg, der ein Hörbuch herausgebracht hat. Allein seine Erkenntnisse die er dort beschreibt haben mich schon sehr begeistert und meine Bewunderung für Bienen noch mehr steigen lassen.
Wenn man den Bien als ganzes betrachtet, so kann man die Waben demnach als zugehörigen Teil des Biens, als sein Skellett oder Nervensystem betrachten. Erst mit den Waben erreichen die Bienen Ihre Kommunikationsfähigkeit, die ein so komplexes Volk wie ein Bien benötigt. Ich denke, dass wir auch erst einen Bruchteil davon verstanden haben, welche Zusammenhänge und Mechanismen dieses Wesen ausmachen.