Das wohl bekannteste Produkt, welches Bienen herstellen ist wohl der Honig, obwohl Sie noch einige andere Dinge produzieren, die wir auf die unterschiedlichste Art und Weise nutzen. Propolis zur Desinfektion, Bienenwachs für Kerzen, Kosmetik oder als Konservierungsmittel, Gelée Royal oder Pollen als Nahrungsergänzungsmittel und nicht zu vergessen sind all die Äpfel, Zwetschgen, Birnen, Kirschen usw., von denen es lange nicht so viele gäbe ohne unsere Bienen.
Auch wenn ich Polly nicht zur Honigproduktion halte, möchte ich doch gerne ein klein wenig von dem guten Saft ernten. Ich war nie ein besonders großer Honigesser, doch seit ich Bienen habe esse ich ab und zu sehr bewusst Honig, oder verwende ihn auch um Wunden zu versorgen, was übrigens unglaublich gut tut. Man streicht ein wenig Honig auf die Schnitt- oder Schürfwunde und klebt einfach ein Pflaster drüber. Die Heilung wird tatsächlich gefördert und Wunde schmerzt nicht mehr so stark. Man verwendet sogar Honig auf Intensivstationen um Verletzte zu versorgen. Dort benutzt man oft den neuseeländischen Manukahonig. Für den Hausgebrauch genügt aber auch unser einheimischer Honig vom Imker Ihres Vertrauens.
Ich habe heute Pollys Kiste wieder aufgemacht und das Trennschied herausgenommen. Das ist das Brett, das den Brutraum vom Honigraum trennt und gewährleistet, dass Polly dort nicht einfach weiterbaut. Jetzt ist der Brutraum aber so voll und die Bienen haben kaum noch Platz, weswegen ich den Zugang zum Honigraum freigebe und ein paar Mittelwände in den Honigraum hänge, damit Polly den Honig schön an die Oberträger hängt und ich Ihn dann später gut herausnehmen kann.
Von jetzt an bis Mitte Juli wird Polly wenn alles gut geht große Mengen an Honig sammeln und ihn in Waben im Honigraum einlagern. Polly sammelt ihn als Wintervorrat. Ich werde jedoch einen Teil herausnehmen, und daraus den Honig abseihen. Polly wird für den Winter noch genug übrig haben, da unsere Bienen zur Überproduktion gezüchtet wurden. Der klassische Imker erntet sogar zweimal im Jahr Honig und füttert das Volk danach wieder mit Zuckerwasser auf. Bei der wesensgemäßen Bienenhaltung versucht man hier einen ausgewogenen Weg zu gehen und die Haltung der Bienen nicht auf maximalen Ertrag auszurichten.
Wenn alles gut geht und das Wetter nicht zu nass und nicht zu trocken wird kann ich im Juli meinen ersten eigenen Honig ernten.